Restauration

Bei der Restauration von Streichinstrumenten sollte immer im Vordergrund stehen, soviel Originalsubstanz wie möglich zu erhalten, wozu nicht nur das Holz sondern auch Grundierung und Lack zählen.
Auch bestimmte Abnutzungsspuren gehören zur Geschichtedes Instrumentes und sollten nicht immer entfernt werden.

Früher wurden Reparaturen an Instrumenten ausgeführt um den Gebrauchswert wieder herzustellen.Dabeiwurden häufigkaputte Teile durch neue ersetzt oder Instrumente einfach überlackiert,wenn dies billiger als eine Reparatur war.

Heute setzen sich immer mehr Reparaturtechniken durch, die nur noch minimale Eingriffe für das Instrument bedeuten, aber trotzdem langfristig haltbar sind und klanglich zu optimalen Ergebnissen führen. Natürlich geht es bei jeder Restaurierung neben dem persönlichen Wert, auch um den wirtschaftlichen Aspekt, was sowohl die Restaurationskosten als auch den materiellen Werterhalt betrifft.


Klanglich stellt eine große Restauration keine Beeinträchtigung da.

Auch völlig zertrümmerte Instrumente klingen wieder wie vor ihrer Beschädigung (manchmal sogar besser, weil veränderbare Komponenten, wie Halswinkel, Bassbalken, Steg optimal aufeinander abgestimmt werden können), wenn die erforderlichen Arbeiten sorgfältig und mit dem nötigen Feingefühl ausgeführt werden.

Die Photos zeigen wie eine wurmzerfressene Decke durch das Einsetzen von mehreren kleinen Futtern wieder stabilisiert wird.



Anschließend wird der originale Bassbalken wieder eingesetzt.

Ein großes Futter und ein neuer Bassbalken wären zwar viel leichter inzupassen gewesen, hätten aber die Substanz des Instrumentes stark beschädigt.
Bei der Restauration eines altitalienischen Cellosfür die Deutsche Stiftung Musiklebenmussten im Rahmen einer einjährigen Arbeit massive alte Futterentfernt werden, die den Klang des Instrumentes starkbeeinträchtigtenund zumÖffnen vieler alter Risse führten.
Die neuen Futter und Belege sind zwar wesentlich kleiner, geben dem Instrument aber trotzdem mehr Stabilität und sind auch dauerhaft haltbarer, weil sie sich beim Arbeiten des Holzes bei Feuchtigkeitsschwankungen anpassen.



Auch bei einem Klotzcello aus der herzoglichen Sammlung Braunschweig wurden die Belege entfernt, obwohl sie erst vor wenigen Jahren im Instrument angebracht wurden. Weil sie aber quer zur maserung eingeleimt und viel zu groß waren, öffneten sich die Risse wieder und auch das freie Schwinger der Decke wurde stark beeinträchtigt.



Diese beiden wertvollen Celli standen während eines Urlaubs zwei Wochen in einem überfluteten Keller. Das Wasser löste langsam den Leim auf und die Saitenspannung zerstörte die sich in ihre Einzelteile auflösenden Instrumente.



Diese völlig zerstörten Instrumente wurden von uns wieder in einen so guten Zustand gebracht, dass, trotz der extremen Beschädigungen an Lack und Holz nicht einmal eine Ausgleichszahlung für Wertminderung von der Versicherung geleistet werden musste.